Altersgerecht wohnen – Maßnahmen und Tipps

Zum altersgerechten Wohnen von Senioren zählt auch die Möglichkeit, einen Treppenlift zu installieren. Foto: ©Ingo Bartussek / stock adobe

Mit zunehmendem Alter gleicht das Treppensteigen einer Bergtour. Kleine Höhenunterschiede entwickeln sich im Alltag zu großen Problemen. Die Lösung: altersgerechtes Wohnen.

Weitläufiger Wohnraum ohne Schwellen oder Stufen erleichtert Senioren das Vorankommen. Aber wie funktioniert der Umbau zur Barrierefreiheit und was passiert, wenn der Vermieter sich dagegen sperrt?

Was ist altersgerechtes Wohnen?

Altersgerechtes Wohnen und enge Wohnungen im sechsten Stock eines Hochhauses ohne Aufzug schließen sich aus. Warum? Für Senioren geeignete Wohnungen sollten folgende Kriterien erfüllen:

  • Aufzug sowie beidseitige Handläufe im Treppenhaus
  • Zugang zur Wohnung ohne Höhenunterschiede
  • Flurbreite von mindestens 120 Zentimetern
  • Türbreite von mindestens 90 Zentimetern

In einer altersgerechten Wohnung haben Engstellen und Stolperfallen nichts zu suchen. Sie erschweren es den Altvorderen, besonders jenen mit Gehhilfe, sich in den eigenen vier Wänden bequem und sicher zu bewegen.

Das damit einhergehende Sturzrisiko macht Betroffenen Angst und schränkt dadurch ihre Selbstständigkeit und ihre Lebensqualität ein. Es verstärkt sich durch fortschreitende Alterserscheinungen:

  • verminderte Reaktionsgeschwindigkeit
  • Koordinations- und Gleichgewichtsprobleme
  • Gehbeschwerden und Gangunsicherheit

Der zunehmende Verlust der Sehkraft, Schwindel oder Nebenwirkungen von Medikamenten tun ihr Übriges. Zwar gibt es Übungen zur Sturzprophylaxe. Sie nützen jedoch wenig, falls die eigene Wohnung ein Risikogebiet für Rentner ist.

Tipp: Ist altersgerechtes Wohnen in der bisherigen Wohnung unmöglich, brauchen Senioren die Hilfe eines zuverlässigen Umzugsunternehmens aus Berlin oder andernorts.

Wie mache ich meine Wohnung oder mein Haus barrierefrei?

Das eigene Zuhause verlassen, weil Hüfte, Knie oder Gleichgewichtssinn nicht mehr mitspielen? Für viele Senioren ist das undenkbar. Zum Glück finden sich mehrere Möglichkeiten, um Wohnungen und Häuser barrierefrei zu gestalten.

Allgemeine Umbaumaßnahmen für eine altersgerechte Wohnung

Altersgerechtes Wohnen meint zuoberst den barrierefreien Zugang zur Wohnung sowie allen darin befindlichen Räumen. Zu den ersten Maßnahmen gehört es daher, den Wohnraum bodengleich zugänglich zu machen. Auch zwischen einzelnen Zimmern sowie zu Terrasse und Balkon sollte es keine Stolperfallen geben.

Um sich mit mobilen Gehhilfen durch die Wohnung zu bewegen, benötigt der Flur eine Mindestbreite von 120 Zentimetern. Schmale Türen brauchen eine Verbreiterung auf mindestens 80 Zentimeter, besser noch 90 Zentimeter. Sonst fällt es schwer, die Tür mit Rollator oder Rollstuhl zu passieren.

Um Stolperfallen in den Räumen zu vermeiden, sollten Teppiche rutschfest verlegt sein. Kabel von Elektrogeräten gehören in einen Kabelkanal, der sie fern von den Laufwegen hält. Weitere Tipps für eine barrierefreie Wohnung:

  • Lichtschalter und andere Bedienelemente auf einer Höhe von 85 Zentimetern
  • Fenster mit leichtem Öffnungsmechanismus
  • Griffverlängerung bei schwer zugänglichen Fenstern

Auch eine gut hör- und sichtbare Klingel gehört in eine für Senioren geeignete Wohnung.

Tipp: Die Kosten für den barrierefreien Wohnungsumbau müssen Senioren und deren Angehörige nicht gänzlich aus eigener Tasche zahlen. Zuschüsse zahlt die Pflegekasse oder der Staat.

Tipps für den barrierefreien Badumbau

Rutschige Fliesen, zu hohe oder zu niedrige Toilettensitze oder Trittkanten in der Dusche erhöhen für Senioren die Sturzgefahr im Bad. Eine barrierefreie Badgestaltung besteht aus:

  • einer bodengleichen Dusche mit Platz für Hocker oder Klappsitz
  • einer Badewanne mit Tür oder Aufstehhilfe
  • an der Wand angebrachten Haltegriffen
  • einer von außen im Notfall zu entriegelnden Tür
  • einer Bewegungsfläche von mindestens 120 Quadratzentimetern vor Toilette und Waschbecken

Um die Sturzgefahr im Bad zu minimieren, eignen sich Anti-Sturz-Aufkleber in Dusche und Badewanne. Alternativ kommen rutschfeste Badematten infrage.

Tipps für den barrierefreien Küchen- und Wohnraumumbau

In einer barrierefrei gestalteten Küche sind alle Schränke und Geräte leicht für Senioren erreichbar. Höhenverstellbare Arbeitsflächen kommen für Personen im Rollstuhl infrage. Ebenso braucht die Küche für altersgerechtes Wohnen:

  • Platz für mindestens eine Sitzgelegenheit
  • rutschsichere Böden
  • Herd mit Herdüberwachung und Abschaltautomatik

Viel Bewegungsfreiraum zwischen Arbeitsbereich und Küchentisch erleichtert Senioren mit Gehhilfe die Fortbewegung.

In Wohn- und Schlafzimmer gehört die ebenerdige Gestaltung der Böden zu den wichtigsten Umbauschritten. Steht der Kauf eines neuen Bettes an, sollte dieses hoch genug sein, damit sich Senioren selbstständig hineinlegen und wieder aufstehen können. Es steht möglichst frei im Raum, sodass es von mindestens drei Seiten zugänglich ist.

Das erleichtert es Angehörigen oder Pflegedienstmitarbeitern, den Rentnern beim Aufstehen zu helfen. Im Pflegefall ermöglicht ein leicht zugängliches Bett das Füttern und Waschen bettlägeriger Personen.

Wie finde ich eine seniorengerechte Wohnung?

Bereits kleinere Umbaumaßnahmen in Form von Haltegriffen und Handläufen an der Wand helfen bei der barrierefreien Wohnungsgestaltung. Weigert der Vermieter sich jedoch, diesen zuzustimmen, sperrt er sich womöglich erst recht gegen größere. Für Senioren bedeutet das, auf Wohnungssuche zu gehen.

Der schnellste Weg, um sich in seiner Stadt einen Überblick über seniorengerechte Wohnungen zu verschaffen, ist der Blick ins Internet. Online-Wohnungsinserate verraten, ob die jeweiligen Angebote für ältere Bewohner taugen. Mögliche Anhaltspunkte sind:

  • zentrale Lage
  • barrierefreier Hauszugang
  • Aufzug bei Wohnungen in höheren Etagen
  • breite Flure und Türen
  • ebene Türschwellen in allen Räumen

Einige Wohnanlagen für Senioren bieten zudem einen im Mietpreis inbegriffenen Hausmeisterservice. Damit gehören kräftezehrendes Schneeschieben oder die Treppenreinigung im Hausflur der Vergangenheit an.

Zudem übernimmt der Hausmeisterdienst kleine Reparaturarbeiten in der Seniorenwohnung. Damit erspart er es den Bewohnern, einen teuren Fachdienst zu beauftragen oder selbst zum Werkzeugkasten zu greifen.

Fazit

Altersgerechtes Wohnen ermöglicht es Senioren, ihren Alltag trotz altersbedingter Beschwerden selbstständig zu bestreiten. Ein schwellenloser Wohnungszugang, ebenerdige Türschwellen sowie breite Flure und Türen gehören zu den wichtigen Wohnungsmerkmalen. Ebenso wie eine ebenerdige Dusche im Bad und Haltegriffe an Treppen sollen sie die Sturzgefahr reduzieren.