Inhalt
Die Gesellschaft in Deutschland wird immer älter – diese Aussage hält sich schon seit vielen Jahren und wird uns auch in den kommenden Jahren immer mehr begleiten.
Denn der demografische Wandel stellt manches System des deutschen Staates vor echte Probleme. Dabei stellen sich den Menschen, die in diesen Systemen leben (müssen), oft ganz andere Fragen, als die Politik sie stellt oder beantworten will.
Denn auch wenn die Lebenserwartung in Deutschland, wie in allen Industrienationen weltweit, in den letzten hundert Jahren massiv gestiegen ist, bleibt noch immer eine der wichtigsten Fragen: Wie schaffen wir es, wirklich gesund und zufrieden alt zu werden? Dazu haben wir hier ein paar Tipps und Informationen für Sie zusammengesammelt.
Wann beginnt „Alt werden“?
Für viele Menschen ist das eine Frage des persönlichen Blickwinkels. Fragen Sie ein fünfjähriges Kind, ab welchem Alter man alt wird, kann das zu durchaus überraschenden Antworten führen. Aus dem Blickwinkel eines kleinen Kindes können schon Menschen mit dreißig Jahren alt sein.
Mit den Jahren wandert die Grenze des Altwerdens immer mehr nach hinten. In der Gesellschaft gelten Menschen heute immer noch ab ca. 65 Jahren als „alt“. Das ist allerdings, wie der Autor Richard G. Stefanacci von der Thomas Jefferson University in einem Artikel zum Thema „Übersicht über Alterserscheinungen“ bereits im Jahr 2022 feststellte, ein historisch gewachsenes Alter und keine biologische Regel.
Denn Alterserscheinungen treten bei jedem Menschen zu anderen Zeiten des Älterwerdens auf. Manche dieser Alterserscheinungen kann man mit bewussten Handlungen und Gewohnheiten vermeiden oder zumindest bekämpfen. Andere sind eher genetisch bedingt und nicht auf unser Verhalten in der Jugend oder in der späteren Phase des Älterwerdens zurückzuführen.
Grundsätzlich kann aber jeder – egal wie seine persönliche genetische Veranlagung aussieht oder welchen Lebensstil er in jungen Jahren hatte – etwas tun, um mit Genuss und in bestmöglicher Gesundheit alt zu werden.
Rechtzeitige Vorsorge fürs Alter
Ein Faktor, der vielen Menschen auf die Gesundheit schlägt, sind finanzielle Sorgen. Wer über einen längeren Zeitraum mit finanziellen Schwierigkeiten leben muss, der verspürt irgendwann gesundheitliche Probleme, die auf diese Stresssituation zurückzuführen sind. Mögliche Folgen können dabei sein:
- Stress
- Schlafstörungen
- Angstzustände
- Kopfschmerzen
- Stimmungsschwankungen
- Bis hin zu Depressionen
Vor allem im Alter, sobald das Erwerbsleben beendet ist, wird es schwierig, dem Teufelskreis der Überschuldung zu entkommen. Denn gerade in dieser Phase ist es oft sehr schwierig, die eigene Einkommenssituation noch einmal zu verändern. Während man in jungen Jahren im schlimmsten Fall vorübergehend einen zusätzlichen 520 Euro Job annehmen kann, lässt sich das im Rentenalter oft körperlich nicht so einfach bewerkstelligen.
Daher ist es besonders wichtig, für diese Zeit im Leben rechtzeitig vorzusorgen. Denn die gesetzliche Rente deckt in den meisten Fällen nur rund 40 % des letzten Bruttoeinkommens ab. Die Differenz zwischen dem letzten Netto-Einkommen und der tatsächlichen Rente wird dann als Rentenlücke bezeichnet. Je größer diese Rentenlücke ist, desto weniger Möglichkeiten bieten sich Ihnen im Alter, Ihren Lifestyle im Alter so zu gestalten, wie Sie es sich wünschen.
Oft wird mit zunehmendem Alter auch ein Umzug in eine barrierefreie Wohnung oder eine Einrichtung für betreutes Wohnen erforderlich. Eine solche Entscheidung fällt deutlich leichter, wenn Sie in der Lage sind, die Kosten für einen solchen Umzug aus Ersparnissen zu stemmen.
Es gibt eine ganze Menge verschiedener Möglichkeiten, zielgerichtete Altersvorsorge zu betreiben. Tatsächlich kann man auch erst mit 50 anfangen, noch etwas fürs Rentenalter an die Seite zu legen. Auf jeden Fall sollten Sie sich rechtzeitig umfassend mit dem Thema beschäftigen – so können Sie sich im Alter eine echte Gesundheitsfalle ersparen.
Gesund alt werden – Unsere Tipps
Alt zu werden steht jedem Menschen früher oder später bevor. Dabei liegt es ganz in unserer Hand, wie wir das Altwerden für uns gestalten. Das persönliche Wohlbefinden im Alter hängt dabei maßgeblich vom Lebensstil und der inneren Einstellung ab.
Gelassenheit im Alter
Die Gelassenheit des Alters ist schon fast sprichwörtlich – sie hat allerdings nicht zwangsläufig etwas mit dem tatsächlichen Alter zu tun. Letztlich ist die Frage, wie gelassen wir wirklich sind, immer eine Frage des persönlichen Charakters und der persönlichen Einstellung. Es stimmt aber, dass es älteren Menschen dank ihrer Lebenserfahrung und eines etwas anderen Blickwinkels auf die Welt leichter fällt, gelassen zu bleiben, als jüngeren Menschen.
Das ist allerdings auch wichtig, denn Gelassenheit wird definiert als die Fähigkeit, eine Situation zu akzeptieren und das Beste aus einer Situation zu machen, indem man sich auf diese Situation einlässt.
Da mit dem Alter immer auch einige zusätzliche gesundheitliche Schwierigkeiten und ein gewisser Verlust der Leistungsfähigkeit einhergehen, ist Gelassenheit die einzige Möglichkeit, sich im Alter nicht zu überanstrengen und so gesund und zufrieden alt zu werden.
Bleiben sie körperlich fit
Gelassen zu bleiben bedeutet allerdings nicht, sich in eine Situation zu ergeben. Der Heidelberger Alternsforscher Konrad Beyreuther erklärte dazu in einem Artikel der Rheinischen Post, dass er selbst auch im Alter von 82 Jahren noch körperlich und geistig aktiv sei.
Dabei geht es nicht so sehr darum, welche Übungen Sie machen, sondern darum, dass Sie Ihre sportlichen Aktivitäten darauf ausrichten, Ihren Gesundheits- und Fitnesszustand zu verbessern und nicht darauf, sich selbst oder anderen noch etwas zu beweisen. Zum Glück gibt es eine Menge Sport- und Fitnessaktivitäten, die man auch im Herbst des Lebens noch bequem betreiben kann, ohne dabei Überanstrengung fürchten zu müssen.
Für die körperliche Fitness ist übrigens vor allem mit fortschreitendem Alter auch die richtige Ernährung wichtig. Denn während viele Menschen im Alter nicht mehr so viel essen wie früher, brauchen Sie doch immer noch die gleiche Menge an Nährstoffen – teilweise sogar noch mehr – als in jüngeren Jahren.
Wie wichtig der Bereich Ernährung ist, zeigt auch der Umstand, dass das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft einen kompletten Bereich seines Internetauftritts dem Thema Ernährung im Alter gewidmet hat.
Fordern sie sich geistig
Es gibt eine Menge Möglichkeit, sich im Alter geistig zu fordern. Regelmäßige Reisen erweitert nicht nur den persönlichen Horizont, sondern hält Sie auch geistig fit und beweglich. Gedächtnistraining ist eine Aktivität, die nicht nur Spaß machen kann, sondern auch dem Verlust der geistigen Fähigkeiten bei Demenz entgegenwirken kann. Auch das Risiko, an Alzheimer zu erkranken, wird durch die regelmäßige Forderung und Förderung der Gedächtnisleistungen reduziert.
Halten sie soziale Kontakte aufrecht
Soziale Kontakte machen Spaß und machen uns glücklich. Eine große Gefahr in der Phase des Älterwerdens ist die zunehmende Vereinsamung. Das kann recht schnell passieren. Wer nicht regelmäßig an seinen sozialen Kontakten arbeitet und sich die Zeit nimmt, sich mit Freunden und Verwandten zu treffen, wird früher oder später nur noch einen sehr kleinen Kreis solcher Kontakte haben. Dabei sind es doch gerade diese Kontakte, die das Leben auch in späten Jahren noch enorm bereichern.
Dankbar sein
Dankbarkeit ist nicht nur ein Gefühl, es ist eine Lebenseinstellung. Forscher haben festgestellt, dass Dankbarkeit ein Gefühl von Glück und Zufriedenheit in uns erzeugt. Ein spontanes Gefühl der Dankbarkeit stellt sich allerdings nur recht selten ein – eigentlich nur, wenn etwas außergewöhnlich Gutes geschehen ist. Dennoch lassen sich die positiven Folgen von Dankbarkeit auf unser Leben und unseren Alltag kompensieren.
Wer sich morgens oder abends nach dem Aufstehen oder vor dem Zubettgehen die Zeit nimmt und sich drei konkrete Dinge überlegt, für die er an diesem Tag dankbar sein kann, wird schnell merken, dass seine Einstellung positiver ist als vorher. Das führt automatisch auch zu mehr Gelassenheit und letztlich zu mehr Glück im Leben.
Mit Material von Helvetic Care AG