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Es kann manchmal so schnell gehen. Wer im Alter noch fit ist und sich daher erst einmal wenig Gedanken über das Thema Pflegebedürftigkeit macht, kann im Fall eines Unfalls oder einer plötzlich notwendigen Operation mit einem Mal vor schier unüberwindbaren Schwierigkeiten stehen.
Wenn auf einmal das Leben, wie man es vorher kannte, vorbei zu sein scheint und man das Gefühl hat, auf die Pflegebedürftigkeit zuzusteuern, setzt oft ein Gefühl der Resignation und der Machtlosigkeit ein.
Doch das muss nicht sein. Mit der Geriatrie München und anderen geriatrischen Einrichtungen gibt es deutschlandweit ein breites Netzwerk an Reha-Einrichtungen, die Menschen im Alter helfen, aus dieser Hilflosigkeit herauszufinden und wieder ein weitgehend selbst bestimmtes Leben zu führen.
Sie möchten mehr rund um das Thema Geriatrie erfahren? Wir von Graue-Stars.de haben hier einmal einige der wichtigsten Informationen und Fakten rund um das Thema Geriatrie für Sie zusammengefasst.
Was genau ist eine Geriatrie eigentlich?
Die Geriatrie ist erst einmal eine eigene medizinische Fachrichtung. Diese Spezialdisziplin der Medizin befasst sich mit funktionalen, körperlichen, sozialen und geistigen Aspekten im Rahmen der Reha-medizinischen Betreuung älterer Menschen. Dabei wird jeder dieser Bereiche eigenständig für sich beleuchtet und es werden Hilfestellungen geboten, mit Schwierigkeiten und Problemen in den einzelnen gesundheitlichen Bereichen besser klarzukommen.
Geriatrie wird auch als Altersmedizin bezeichnet. Sie ist die Lehre von der Krankheit alternder Menschen. In vielen anderen europäischen Ländern ist der Standard in Sachen Geriatrie deutlich höher als in Deutschland. Das liegt vor allem daran, dass die medizinische und wissenschaftliche Disziplin der Lehre von der Krankheit alternder Menschen in Deutschland noch sehr jung ist. Tatsächlich ist dieser so wichtige Medizinzweig in Deutschland erst seit dem Jahr 1970 überhaupt in der medizinischen Ausbildung vertreten. Früher lag die Zuständigkeit für geriatrische Behandlungen zur Gänze bei dem Fachpersonal in Pflegeheimen.
Erst nach und nach erkannte man, dass die Geriatrie viel mehr kann, als nur das Leben von Menschen in einem Pflegeheim oder einem Seniorenwohnheim angenehmer zu gestalten. Diese medizinische Disziplin kann echte Lebensfreude und viel Lebenswillen zurückgeben.
Wann kommt man in die Geriatrie?
Dass die Geriatrie auch in Deutschland immer wichtiger wird, liegt natürlich auch an der zunehmend langen Lebenserwartung der Menschen. Die meisten Menschen in der Geriatrie sind 80 Jahre alt oder älter. Personen unter einem Alter von 70 Jahren werden für gewöhnlich nur an die Geriatrie überwiesen, wenn sie eine Reihe verschiedener Erkrankungen haben, die zu einer Pflegebedürftigkeit führen könnten.
Generell gibt es zwei Faktoren, die für eine Einweisung in die geriatrische Reha maßgeblich sind. Das eine ist das Alter. Das andere ist die Schwere oder Intensität der Verletzungen, der Erkrankung oder der notwendigen Operation.
Welche Anwendungen gibt es in der Geriatrie und was ist die Zielsetzung einer Reha dort?
In einer geriatrischen Reha werden Personen begleitet, die eine der folgenden Erkrankungen haben oder sich in einer der nachfolgend beschriebenen Situationen befinden:
- Arthrose
- Folgen chirurgischer Eingriffe nach einem Sturz oder einem anderweitigen Unfall
- Knochenbrüche
- Transplantationen von Gelenken wie Knie oder Hüfte
- Demenz
- Parkinson
- Folgen eines Schlaganfalls wie Ausfallerscheinungen oder Sprachverlust
Damit ist das medizinische Gebiet der Geriatrie sehr breit aufgestellt. Da bei älteren Menschen Krankheiten oftmals andere Symptome aufweisen als bei jüngeren Menschen, ist es nicht immer leicht, in jeder Situation die richtige Diagnose zu stellen oder die richtige Hilfestellung zu bieten. Aus diesem Grund haben Ärzte im geriatrischen Bereich über Jahre hinweg die Besonderheiten und Eigenarten des alternden Körpers studiert.
Eine der Hauptzielsetzungen einer geriatrischen Rehabilitationsmaßnahme ist der Erhalt der persönlichen körperlichen und geistigen Fähigkeiten und damit die Verhinderung oder Reduzierung eines Pflegebedarfs im Alter.
Wie kann Ihre Familie Sie hier unterstützen?
Angehörige sind beim Thema Geriatrie eine wichtige Komponente. Denn in vielen Fällen ist es so, dass Menschen, die aus der Geriatrie kommen, zwar selbstständiger sind als vorher, aber auch nach der Behandlung noch immer auf die Hilfe und Unterstützung ihrer Familienangehörigen angewiesen sind. Aus diesem Grund sollten Verwandte, die mit der Betreuung und Unterstützung des jeweiligen Patienten betraut sind, auch in die Entscheidungsprozesse und so weit wie möglich auch immer mal wieder in die Reha-Maßnahmen selbst mit einbezogen werden.
Auf jeden Fall sollte während der Zeit in der Geriatrie ein regelmäßiger Austausch mit den Verwandten erfolgen. Allein schon, um Ihre Angehörigen auf dem Laufenden zu halten was Ihre gesundheitlichen Fortschritte angeht.
So geht es nach der Geriatrie weiter
Wie es nach der Geriatrie wirklich weitergeht, ist höchst unterschiedlich. Grundsätzlich besteht erst einmal der Anspruch auf eine dreiwöchige Rehabilitation. Diese kann, auf Anraten des Arztes, verlängert werden. Die Zielsetzungen einer solchen Reha sind klar definiert.
- Das Vermeiden einer Pflegebedürftigkeit
- Damit verbunden eine erhebliche Verbesserung der Lebensqualität
- Wiedererlangen oder Verbessern von Alltagsfunktionen
- Die bestmögliche Erhaltung der eigenen körperlichen und geistigen Selbstständigkeit
Nach dem stationären Aufenthalt in einem Krankenhaus mit einer Geriatrie-Abteilung werden Sie in der Regel nach Hause entlassen. Je nachdem, wie erfolgreich die Reha war, kann es sein das Sie trotzdem teilweise die Dienste eines Trägers für Pflegeleistungen wie dem Deutschen Roten Kreuz (DRK) benötigen werden.
Fazit
In einer Zeit, in der Themen wie Altersarmut und der demografische Wandel für viele im Mittelpunkt stehen, wird eine medizinische Disziplin wie die Geriatrie zu einem unerlässlichen Werkzeug.
- Bretzinger, Otto N.(Autor)