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Wie sagt man so schön? Es ist nie zu spät! Jeder gelangt im Laufe seines Lebens früher oder später an einen Punkt, an dem man keinen Spaß mehr am eigenen Beruf findet. Mut haben, ein neuer Job mit 50 und ein Berufswechsel können ein Wendepunkt im Leben sein.
Mal wird der Stress einfach zu viel, mal hat sich die Branche zu stark verändert, ein anderes Mal hat es damit zu tun, dass die Arbeitsbedingungen zu unattraktiv werden.
Von der Ansicht, dass man bis zur Rente im selben Beruf bleiben muss, sollte man sich um der eigenen Gesundheit willen schon mal grundsätzlich trennen. Natürlich wirkt es zunächst wie ein schwieriger Teufelskreis. Aber man verbringt den Großteil seines Lebens damit zu arbeiten. Dann sollte doch gerade das Spaß machen, nicht wahr?
Motive für einen Jobwechsel mit 50
Mit 50+ noch etwas vom Leben haben zu wollen ist mehr als legitim. Das allein ist also schon ein völlig gerechtfertigtes Motiv dazu, einfach den Job zu wechseln. Man kann sich sogar noch selbständig machen in dem Alter!
- Man hat keinen Spaß mehr im Job oder es passt einfach durch genannte Gründe nicht mehr.
- Die Aufstiegschancen sind erschöpft, es kann nun nur mehr bleiben, wie es ist.
- Man möchte sich auf einen anderen Fachbereich spezialisieren.
- Im Privatleben hat es starke Veränderungen gegeben, die einen Wechsel begünstigen.
Das sind nur ein paar der möglichen Gründe. Sie selbst wissen am besten, ob ein Jobwechsel angesagt wäre!
Neuer Job mit 50 – Ist das noch möglich oder ratsam?
Möglich ist es immer, denn es gibt immer einen Weg. Ob es ratsam ist, das ist natürlich die wichtigere Frage in diesem Fall.
Sie müssen zunächst unterscheiden, aus welchem Grund diese Unzufriedenheit überhaupt zustande gekommen ist. Fakt ist nämlich, dass kein Job zu 100 % perfekt ist. Auch als unabhängiger Selbständiger, der im Grunde tun und lassen kann, was er möchte, ist man an gewisse Rahmenbedingungen gebunden, und die können einem die Suppe oft ganz schön versalzen. Das muss man sich immer vor Augen halten und in sich hineinhören, was das genaue Problem ist.
Es braucht grundsätzlich immer ein Ziel, damit ein Jobwechsel auch wirklich sinnvoll wäre. Ein kürzerer Arbeitsweg, der sehr viel mehr Freizeit ermöglicht, würde dafür schon reichen. Perfekt wäre aber ein höheres Ziel; was fangen Sie mit der Freizeit dann an? Haben Sie ein neues Hobby gefunden, das dadurch erst so richtig ausgelebt werden kann?
Einfach nur den Job zu wechseln, um vor Kollegen oder einzelnen Situationen zu fliehen, wäre nicht optimal. Hier wäre es ratsamer, zunächst noch das Gespräch zu suchen. Sie wissen schließlich nie, ob nicht im nächsten Job erneut so eine Situation auf Sie wartet!
Umschulung mit 50 – Möglichkeiten im Überblick
Je nach Situation kann es sogar sein, dass Sie nach einem klärenden Gespräch beim Arbeitgeber bleiben können und dieser die Umschulung bezahlt!
Alternativ haben Sie die Möglichkeit, diese aus eigener Tasche und damit selbst zu finanzieren, sich vom Arbeitsamt beraten zu lassen oder auch das Meister BAföG zu nutzen. Sehen wir uns hierzu mal kurz ein paar Details an:
- Das Arbeitsamt finanziert den Berufswechsel üblicherweise mit dem sogenannten Bildungsgutschein. Es kann natürlich sein, dass die Förderung auch durch eine andere Einrichtung geschieht (AfA, Jobcenter, Renten- oder Krankheitsversicherung). Das kommt immer darauf an, aus welchem Grund die Umschulung passiert. Etwa, ob dies aufgrund einer Krankheit geschehen muss.
- Der Meister BAföG ist wiederum eine finanzielle Unterstützung, die während der Weiterbildung monatlich ausbezahlt wird. Hier wird ein staatlicher Zuschuss mit einem Darlehensanteil kombiniert. Letzterer muss später zurückgezahlt werden.
Natürlich gibt es auch noch die Möglichkeit des Quereinstiegs. Im Alter von 50+ haben Sie hier einen entscheidenden Vorteil: Immer mehr Unternehmen wollen jemanden mit Berufserfahrung und einem entsprechenden Teamgeist. Die eigentliche Berufsausbildung spielt hier oft zweite Geige! Halten Sie die Augen offen, insbesondere fernab der Privatwirtschaft und damit in Behörden setzt man immer häufiger darauf, auch Quereinsteiger zu holen.
Tipps für den Jobwechsel mit 50
- Ihre Berufserfahrung bedeutet Kompetenz! Vielen Unternehmen ist das einiges wert. Sie kennen typische Arbeitsabläufe und mögliche Stolperfallen. Außerdem haben Sie bereits tausende von wichtigen Entscheidungen getroffen. Seien Sie sich ihrem Wert jederzeit bewusst!
- Mit Vorgesetzten können Sie auf Augenhöhe So etwas wünschen sich immer mehr Chefs!
- Durch Ihre Erfahrung wissen Sie genau, was Sie wollen. Scheuen Sie sich nicht, das auch klar zu kommunizieren.
- Seien Sie sich aber auch Ihren Schwächen bewusst und gehen Sie transparent damit um. Kein Grund, sich dafür zu schämen – niemand ist perfekt!
Halten Sie immer Ausschau nach Arbeitgebern, die diese Punkte zu schätzen wissen und Sie werden gut aufgehoben sein!
Fazit
Mag die Situation, die Sie zum Jobwechsel bewegt, auch noch so ärgerlich sein. Ihrer Altersvorsorge zuliebe ist es wichtig, nicht einfach alles hinzuschmeißen. Gibt es Streitsituationen am Arbeitsplatz, kann noch immer ein Gespräch mit Kollegen, Vorgesetzten, Gewerkschaft und dergleichen helfen.
Kämpfen Sie für gute Arbeitsbedingungen – das ist Ihr Recht!
Erfordert die Situation aus anderen Gründen einen Jobwechsel, sind Sie mit den zuvor genannten Tipps gut beraten. Viel Erfolg!