Wie gesund ist Honig? Alle Fakten im Check

Manuka Honig zählt zu den hochwertigsten Honigsorten überhaupt. Foto: wanaktek via Twenty20
Manuka Honig zählt zu den hochwertigsten Honigsorten überhaupt. Foto: wanaktek via Twenty20

Honig ist ein Naturprodukt, das schon seit Jahrtausenden dem Menschen als Nahrungsmittel dient. Höhlenmalereien lassen darauf schließen, dass der Mensch Honig schon vor rund 9.000 Jahren sammelte.

Zu diesem Zweck gab es damals Hönigjäger, die den Honig den damals noch wild lebenden Bienenvölkern abjagten. Neben der Nutzung als Nahrungs- und Süßungsmittel wurde Honig in der frühen Geschichte dieses Naturprodukts auch als Köder bei der Bärenjagd eingesetzt.

Im alten Ägypten wurde Honig als „Speise der Götter“ bezeichnet. Er sollte – bei einem ausreichenden Verzehr – sogar als Quelle des ewigen Lebens dienen können. Ein voller Topf Honig war genauso viel wert wie ein Esel. Kein Wunder, dass Honig hier auch als flüssiges Gold betrachtet wurde.

Schon 400 v. Chr. sind erste Erwähnungen von Honig als Arzneimittel bekannt. Hippokrates soll es gewesen sein, der Honigsalben zum Einsatz brachte, um Fieber zu senken. Doch auch zur Leistungssteigerung bei Sportlern im antiken Griechenland kam Honig zum Einsatz.

Honig schon in der Antike begehrt und wertvoll

Ob zur Förderung der Gesundheit, zu Erhöhung der Leistungsfähigkeit oder als Mittel in kosmetischen Behandlungen wie Gesichtsmasken und Bädern – die Geschichte des Menschen ist voll von Zeugnissen alter Kulturen, die Honig auf verschiedenste Arten verwendet haben. Vom alten Mesopotamien bis zu den Stufenpyramiden der Maya – Honig war weltweit ein begehrtes und wertvolles Gut. Hinzu kommt, dass Honig über Jahrhunderte hinweg das einzige oder zumindest eines von wenigen Süßungsmitteln in der Küche und den Backstuben weltweit war.

Bleibt die Frage, was wirklich dran ist an dem zähflüssigen, bernsteinfarbenen Saft der Bienen. Wie gesund ist Honig wirklich, und warum sollte man im Idealfall am besten auf regionalen Honig setzen? Wir haben einmal etwas genauer hingeschaut und die wichtigsten Informationen rund um den Honig als Bestandteil einer vollwertigen und ausgewogenen Ernährung für Sie gesammelt.

Welche Honigsorten sind besonders gesund?

Wer sich im Supermarkt vor dem Honigregal einmal ein paar Minuten länger aufhält, wird schnell feststellen, dass die Auswahl riesig ist. Honig gibt es in den unterschiedlichsten Farben, Geschmacksrichtungen und Konsistenzen. Von cremig bis fest bis hin zu komplett flüssig ist hier alles zu finden. Da stellt sich natürlich die Frage, welche Honigsorten die gesündesten sind.

Wie gesund ein Honig wirklich ist, hängt natürlich vor allen Dingen von den Inhaltsstoffen des jeweiligen Honigs ab. Diese wiederum sind abhängig davon, was die Bienen, die den Honig quasi „hergestellt“ haben, rund um ihren Bienenstock an Quellen für den zu sammelnden Blütennektar finden.

Ein besonders begehrter Honig ist beispielsweise der Manuka Honig. Er gehört zu den seltensten, begehrtesten und damit natürlich auch teuersten Honigsorten der Welt. Erzeugt wird der Manuka Honig ausschließlich in Neuseeland.

Hier in den entlegenen Bergregionen des Landes wächst die Südseemyrte, gern auch Manuka genannt. Der Blütennektar dieser Pflanze – und damit auch der Manuka Honig selbst – enthält große Mengen des stark antibakteriell wirkenden Methylglyoxals. Dass dieser Honig beispielsweise hervorragend gegen Nasennebenhöhlenentzündungen wirkt, ist inzwischen weltweit anerkannt.

Manuka Honig 500 g Gläser oder auch andere Größenordnungen kann man am ehesten online ordern. Doch es gibt auch andere – und vor allem deutlich günstigere – Honigsorten, die sich als Hausmittel bewährt haben.

Da wäre beispielsweise der Akazien-Honig. Nicht nur als Aufstrich auf Pfannkuchen, auch als Mittel der Wahl gegen Husten und Erkältungen hat sich Akazien-Honig längst durchgesetzt. Aufgrund des hohen Gehalts an Vitamin C, Vitamin V, Spurenelementen, Mineralien und Flavonoiden hat er eine entzündungshemmende Wirkung. Außerdem bringt Akazien-Honig eine Menge Frucht- und Traubenzucker mit und bietet damit echten Powerstoff fürs Gehirn.

Waldhonig ist eine weitere Honigsorte, die als sehr gesund gilt. Anders als klassischer Blütenhonig enthält Waldhonig wieder Inhaltsstoffe von Fichten und Tannen. Seinen besonderen Duft verdankt der Waldhonig einem verhältnismäßig hohen Gehalt an ätherischen Ölen. Auch er findet gern als Mittel gegen Halsschmerzen und Husten Anwendung.

Rapshonig ist besonders hell und oft sehr cremig. Er bringt auch eine ganze Reihe von gesunden Inhaltsstoffen wird, ist aber besonders aufgrund seines hohen Gehalts an Glukose beliebt. Denn die hieraus gewonnene Energie steht dem Körper quasi unmittelbar nach der Aufnahme schnell zur Verfügung. Aus diesem Grund wird Rapshonig gern von Ausdauersportlern verwendet, um während einer anstrengenden Einheit die leeren Energiespeicher schnell wieder aufzufüllen.

Schon gewusst?

Da Honig ein Naturprodukt ist, kann er natürlich auch alle Stoffe enthalten, die auf den Pflanzen zu finden waren, die von den Bienen bei der Nahrungssuche besucht wurden. Das kann auch Pestizide und Giftstoffe betreffen. Das Bundeszentrum für Ernährung sagt dazu, dass man Honig aus Deutschland bedenkenlos verzehren kann.

Denn Jahr für Jahr werden Tausende Honige aus deutscher Herstellung von den verschiedensten zuständigen Landesämtern auf Rückstände giftiger Substanzen hin untersucht. Das seit Jahren gleichbleibende Ergebnis ist eine hohe Qualität des Honigs aus Deutschland. Wer sich für einen Honig aus dem Ausland entscheidet, sollte vorher prüfen, inwieweit im Herkunftsland ähnliche Prüfungen durchgeführt werden.

Darum ist Honig gesund

Es gibt eine ganze Reihe von Einsatzmöglichkeiten für Honig als Mittel für eine bessere Gesundheit. Ein Faktor ist sicherlich die Nutzung von Honig als Süßungsmittel. Denn viele Honigsorten bringen wertvolle Vitamine mit, die unserem Körper im Alter guttun und für ein langes Leben in Gesundheit mit hoher Lebensqualität sorgen können – ein großer Vorteil vor industriell verarbeitetem Zucker, der so gänzlich ohne nützliche Nährstoffe daherkommt.

Dazu tut die Nutzung von Honig als Zuckerersatz auch noch dem eigenen Körpergewicht gut. 100 g Zucker bringen immerhin rund 380 Kilokalorien mit. 100 g Honig hingegen im Schnitt nur 304 Kilokalorien. Der genaue Wert beim Honig kann natürlich je nach Honigart abweichen. Da Honig aber deutlich süßer ist als Zucker, was er dem hohen Fructoseanteil zu verdanken hat, brauchen Sie weniger Honig, um den gleichen Süßegrad zu erreichen wie mit Zucker. Somit sparen Sie auch aufgrund der niedrigeren Menge an Süßungsmittel noch einmal Kalorien ein.

Honig ist ein Lieferant für Antioxidantien

Antioxidantien sind ein wichtiges Hilfsmittel, wenn es darum geht, freie Radikale im Körper unschädlich zu machen und so Zellstress abzuwenden. Dieser wiederum ist schlecht für das Herz. Die Kombination verschiedener Antioxidantien im Honig kann zu einer Senkung des Blutdrucks führen, aber auch zur Verhinderung von Schlaganfällen oder eines Herzinfarktes.

Honig Anwendungen im Check

Honig wird in den verschiedensten Bereichen angewandt. Wir zeigen Ihnen hier, wie Sie ihn am effektivsten verwenden können.

Honig bei Husten

Sie leiden vor allem nachts unter starkem Hustenreiz? Dann sollten Sie abends vor dem zu Bett gehen 1 – 1.5 Teelöffel Honig einnehmen. Das geht entweder pur oder aufgelöst in einem warmen Getränk wie einem Tee. So soll Honig bei Husten dabei helfen, Hustenattacken seltener und vor allem schwächer ausfallen zu lassen. Die Schlafqualität bei Menschen mit Husten steigt nach einer Einnahme von Honig vor dem Schlafengehen generell an.

Honig bei Verbrennungen

Honigverbände sind ein gern gewähltes Mittel bei Verbrennungen und Brandwunden, die die obersten Hautschichten betreffen. Hier verhindert der Honig eine Wundinfektion und sorgt für eine vier – bis fünf Tage schnellere Heilung der Verbrennungen.

Honig für die Haare

Honig stärkt das Haar, macht es geschmeidig und spendet Feuchtigkeit. Außerdem wirkt seine antibakterielle Wirkung auch hervorragend auf der Kopfhaut. Hier gilt es als hervorragendes Mittel gegen Schuppen.

Honig bei Allergien

Tatsächlich kann Honig auch gegen Allergien wirken. Allerdings nur gegen Pollenallergien und nur dann, wenn Sie täglich Honig aus Ihrer Region verzehren, in dem die Pollen enthalten sind, gegen die Sie allergisch sind. Denn durch den Verzehr des Honigs wird zwar keine allergische Reaktion ausgelöst, es erfolgt aber eine natürliche Desensibilisierung gegen den Stoff, auf den Sie allergisch reagieren.

Fazit

Honig verfügt über eine Menge Eigenschaften, die dieses Naturprodukt zu einem der gesündesten Lebensmittel im Supermarkt an der Ecke machen. Der Einkauf von Honig beim örtlichen Imker hingegen mag zwar etwas teurer sein – in aller Regel bringt Ihnen dieser Honig aber in Sachen Gesundheit und Bekömmlichkeit noch einmal etwas mehr als das Produkt aus dem Supermarkt.